Opas Samstagnachmittag-Rollkuchen

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Wenn samstagnachmittags alle Arbeit getan war, schmiss meine Oma die Kaffeemaschine an und ich lief raus auf die Straße, um nach meinem Opa Ausschau zu halten. Der kam in schwarz-weiß karierten Bäckerhosen von seiner Schicht und brachte aus der Backstube immer etwas Süßes für den Samstagnachmittagskaffee mit.

Was würde ich darum geben, noch mal Opas Rollkuchen essen zu können, dachte ich neulich. Weicher Hefeteig, gefüllt mit Marzipan und Rosinen, zu dicken Schnecken aufgerollt. Ein Rezept hatte mein Opa nie aufgeschrieben und meine Mutter wusste zwar, wie der Kuchen gerollt wird. Aber nicht, welche Zutaten in den Teig kommen.

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Wie gut, dass der Beller Bäckermeister, bei dem mein Opa damals arbeitete, das Rezept rausrückte und noch um eine Geschichte ergänzte: Er selbst hatte den Rollkuchen nämlich immer mit Zucker, Zimt und Rosinen gefüllt. Die Idee mit dem Marzipan hatte mein Opa. Damit die Kunden die verschiedenen Sorten unterscheiden konnten, wurde der Marzipanrollkuchen in ovalen Formen gebacken und der andere in runden.

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Egal, welche Füllung man nimmt, das Rezept ist genial. Und mal wieder viel schneller und einfacher, als ich dachte. In einer guten Stunde ist der Rollkuchen fertig.

Wir haben das erste Stück noch heiß gegessen und es schmeckte genau so, wie ich ihn in Erinnerung hatte.

Also danke an Bäckermeister Wolfgang für das Rezept!

Zutaten für eine Springform (26 cm)

für den Teig: 500 g Weizenmehl, 100 g Zucker, 100 g Butter, 1 Schuss Sahne (opt), 1 TL Salz, 1/4 Liter Milch, 20 g frische Hefe

für die Füllung: 100 g Butter, 200 g Marzipan, 150 g Rosinen

für den Guss: 70 bis 100 g Puderzucker

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Zuerst: Die Milch kurz erhitzen bis sie lauwarm ist, Butter an einen warmen Ort stellen, damit sie weich wird.

Vorteig ansetzen: In der Hälfte der Milch die Hefe auflösen und mit etwas Mehl zu einem dickflüssigen Brei verrühren. Diesen an einem warmen Ort 20 Minuten gehen lassen.

Teig kneten: Vorteig mit dem restlichen Mehl, der zweiten Hälfte Milch, Zucker, Salz und Butter zu einem weichen Teig verarbeiten. Abgedeckt gehen lassen, bis sich das Volumen ungefähr verdoppelt hat.

(Boden auslegen: Mit 150 g des Teiges einen Boden in die gefettete Form legen) -> Ich mache den Kuchen mittlerweile ohne Boden

Ausrollen: Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig zu einem Rechteck, ca. 20 x 40 cm, ausrollen

Füllen und rollen: Die weiche Butter (ggf. kurz auf dem Herd anschmelzen) auf den Teig streichen. Marzipan mit ca. 50 ml Wasser mit dem Handrührgerät zu einer Paste rühren und über den gebutterten Teig streichen, Rosinen gleichmäßig verteilen. Dann von der längeren Seite her, den Teig aufrollen

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Schnecken schneiden: die Rolle in acht gleiche Stücke schneiden und die so entstandenen Schnecken auf den Boden in die Springform setzen – eine in die Mitte und die restlichen sieben mit jeweils etwas Abstand rundherum setzen.

Gehen lassen: An einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen und schon mal den Ofen auf 180 bis 200 °C vorheizen

Ab in den Ofen: Kuchen 30 bis 40 Minuten backen

Guss zum Schluss: Puderzucker mit einem Esslöffel Wasser glattrühren und über den noch heißen Kuchen löffeln und verstreichen – nicht zu dick aber überall ein bisschen.

Der Rollkuchen schmeckt frisch aus dem Ofen und noch zwei Tage später – am besten natürlich zum Samstagnachmittagskaffee. Man kann ihn gut einfrieren.

Übervaleska

6 comments

  1. Mein Vater hat diesen Kuchen mit Marzipan, Rosinen, Korinthen, Zitronat, Orangeat und Mandeln(gehobelt,gehackt) gefüllt. War immer ein Genuss zur Weihnachtszeit.
    Marzipan wurde in der Kriegszeit ersetzt durch Kartoffeln verrührt mit Zucker und Mandelöl.

    1. @Heidi: interessant, der Marzipanersatz zu Kriegszeiten. Zitronat und Orangeat mag ich nicht aber der Rest klingt gut. Wie auch immer gefüllt – das ist ein toller Kuchen.

  2. Der Kuchen ist der Hammer. Er hat genau den Geschmack, den ich auch noch in Erinnerung an meine Oma habe, die den nämlich auch so gemacht hat zumindest hat sie einen Kuchen gebacken, der genauso geschmeckt hat! Saulecker!

    1. @Mo: Ja, Ja, die Großeltern mit den leckeren Kuchen… Freut mich, dass ich „getroffen“ habe.

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